Erfolgschancen bei späteren Bewerbungen erhöhen Fünf Spezialisierungen für IT-Fachkräfte

Ein Gastbeitrag von Alexander Schlomberg-van Doren*

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Sich neben seinem Beruf noch ein zweites Standbein aufbauen – das liegt im Trend, wie eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigt. Gerade in der IT-Branche, wo die Einsatzfelder durch die Digitalisierung immer vielfältiger werden, bieten sich für Tech-Talente viele Möglichkeiten, sich breiter aufzustellen und den eigenen Horizont zu erweitern.

Nebentätigkeiten gehen IT-Talenten locker von der Hand und spülen weiteres Geld in die Kasse.
Nebentätigkeiten gehen IT-Talenten locker von der Hand und spülen weiteres Geld in die Kasse.
(Bild: gemeinfrei / Pixabay)

Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel – ein langjähriges Arbeitsverhältnis bei ein und demselben Unternehmen ist schon lange nicht mehr State of the Art. Stattdessen liegen flexible Beschäftigungsmodelle im Trend und immer mehr Menschen bauen sich neben ihrem Hauptberuf ein zweites Standbein auf.

Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigt, dass die Zahl der Mehrfachbeschäftigten 2020 hierzulande bei 3,35 Millionen lag. Gerade in der IT-Branche ergeben sich durch die Digitalisierung dauerhaft neue Einsatzfelder für Tech-Talente. Neben einem zusätzlichen Einkommen sind Nebentätigkeiten eine ideale Möglichkeit, den eigenen Horizont zu erweitern, um die Erfolgschancen für spätere Bewerbungen zu erhöhen, das eigene Netzwerk zu erweitern und wissenstechnisch am Zahn der Zeit zu bleiben.

Warum IT-Experten überall gesucht werden

Die Anzahl freier Stellen für IT-Fachkräfte ist im Vergleich zum letzten Jahr um 12 Prozent gestiegen. Laut einer Bitkom-Studie blieben im Jahr 2021 branchenübergreifend 96.000 Stellen unbesetzt. Erschwerend hinzu kommt, dass die Digitalisierung heutzutage sämtliche Branchen betrifft und immer mehr Unternehmen auf den Einsatz von Technologie angewiesen sind. Egal ob Automobilindustrie, Finanzsektor oder produzierendes Gewerbe, IT Expertinnen und -experten sind gefragter denn je. Wer noch unsicher ist, wie die Zeit am besten investiert ist, findet hier fünf mögliche Spezialisierungen für Tech-Experten:

Cloud-Experte
Cloud-Anwendungen haben in der Wirtschaft einen bedeutenden Stellenwert erlangt – mittlerweile nutzen 82 Prozent der deutschen Unternehmen Cloud Computing, so die Studie Cloud Monitor 2021 von KPMG und Bitkom Research. Bis 2025 sollen über die Hälfte aller Anwendungen aus der Cloud bezogen werden. Damit das gelingt, braucht es die richtigen IT-Experten: Egal ob Cloud Administrator, Cloud Architekt, Cloud Computer Engineer oder Cloud Security Consultant – Berufsbezeichnungen mit „Cloud“ im Namen sind vielfältig. Cloud-Experten entwickeln unter anderem Konzepte für Cloud-Strategien und setzen diese um oder kaufen die entsprechende Infrastruktur bei einem Drittanbieter ein. Neben den technischen Programmierfähigkeiten, um eine eigene Cloud Infrastruktur aufzusetzen und zu verwalten, sind auch betriebswirtschaftliche Kenntnisse und Compliance gefragt. Gleichzeitig sollten sie je nach genauer Berufsbezeichnung auch Fragen des Datenschutzes und der Datensicherheit beantworten können, um juristisch abgesicherte Lösungen anzubieten.

KI-Berater
Künstliche Intelligenz gilt als eine der entscheidenden Zukunftstechnologien. Jedes vierte Unternehmen plant in der Zukunft in KI-Anwendungen zu investieren. Dabei sind die Einsatzmöglichkeiten vielfältig – egal ob für die Auswertung großer Datenmengen, beim Recruiting oder für Chatbots im Kundenservice. Aktuell gibt es noch wenig fokussierte Ausbildungsangebote, sodass der Talentpool sehr begehrt ist. In einer Studie von IBM gaben fast 30 Prozent der in Deutschland, Großbritannien und Spanien befragten Personalvermittler an, dass sie Probleme haben, Bewerber mit Erfahrung in Deep Learning und maschinellem Lernen zu finden. Gleichzeitig bedeutet das aber auch, dass IT-Spezialisten aus verschiedenen Bereichen gefragt sind. Zum einen braucht es Programmierer, die die KI-Infrastruktur handhaben und Verständnis für maschinelles Lernen mitbringen. Zum anderen werden KI-Berater und Daten-Analysten gesucht, die über entsprechende Erfahrung in der IT-Planung verfügen. Kurzum: Es zeigt sich ein ähnliches Bild wie bei Cloud-Spezialisten – es gibt nicht „den“ KI-Profi, vielmehr sind unterschiedliche Fähigkeiten gefragt, die die Techtalente mitbringen.

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IT-Security-Spezialist
Trends wie Cloud Computing, Künstliche Intelligenz oder Big Data vielseitige Einsatzmöglichkeiten für Tech-Talente: Immer mehr Systeme werden durch die Cloud vernetzt und riesige Mengen von Daten werden online gespeichert und verwaltet. Wo es vor einigen Jahren noch darum ging, die Geschäftsbücher für Fremde uneinsehbar aufzubahren, sind viele Unternehmen heute vor allem durch Hacker oder Cyberangriffe bedroht. Studien zeigen, dass neun von zehn Unternehmen in den letzten zwei Jahren Hackerangriffen zum Opfer fielen – das verdeutlicht, wie wichtig es ist, dass Unternehmen in Sachen Cybersecurity aufrüsten. Hier kommen die entsprechenden Experten ins Spiel: Durch ihr fachliches Know-how kennen diese die IT-Systeme oft am allerbesten und können so Schwachstellen schnell erkennen und Vorkehrungen treffen, um Cyberangriffe zu verhindern. Im Falle eines Angriffs ist es die Aufgabe der IT-Security-Spezialisten, diesen abzuwehren und den Schaden für das Unternehmen damit zu begrenzen. Doch auch im Arbeitsalltag passiert es nicht selten, dass die Sicherheit der Daten eines Unternehmens bedroht wird – öffnen Mitarbeitende versehentlich einen falschen E-Mail-Anhang, kann das verheerende Folgen haben. Zu den Aufgaben der IT-Sicherheitsspezialisten zählt es, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schulen und für Informationssicherheit und Datenschutz zu sensibilisieren.

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Data Consultant, Engineer & Scientist
Daten und Zahlen zählen für alle IT-Talente ohnehin zum täglichen Brot. Es gibt allerdings auch Berufe, die sich ausschließlich darum drehen, aus Daten wertvolle und nützliche Informationen zu ziehen. Data Consultants und Data Engineers verfolgen genaue diese Kerntätigkeit. Sie erheben vorhandenen Daten und stellen diese für das Unternehmen bereit. Eng verwandt ist das Berufsbild des Data Scientist, wo ebenfalls mit einer großen Menge an Daten jongliert werden muss. Allerdings liegt der Schwerpunkt hier darauf, die Daten zu analysieren und gewünschte Informationen für das Unternehmen zu extrahieren. In jedem Fall sollten die Daten-Experten sehr gute Kenntnisse in Informatik und Mathematik mitbringen und sich mit NoSQL-Datenbanken auskennen, um den Unternehmen wertvolle Erkenntnisse aus den Daten ableiten zu können.

IT-Support-Mitarbeiter
Technische Produkte werden zunehmend komplexer und es kommt nicht selten vor, dass sich während der Benutzung das ein oder anderen Rätsel auftut. Ein guter Kundendienst ist daher sehr wichtig für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens – denn die Produkte können noch so innovativ sein, wenn sich nicht um die Probleme der Nutzer gekümmert wird. Genau das macht der IT-Support: Die Mitarbeiter sind die ersten Ansprechpartner für die Nutzer und benötigen dafür neben den technischen Hard Skills auch Soft Skills, wie beispielsweise Kommunikationsfähigkeit. Das macht diesen Nebenverdienst besonders geeignet für Tech-Allrounder, die sich neben der eigentlichen Kernkompetenz nicht weiter spezialisieren wollen, sondern ihr Wissen dazu nutzen wollen, Unternehmen bei technischen Rückfragen zu unterstützen. Zertifizierungsprogramme wie das IT-Support Professional Certificate von Google, die AWS-Zertifizierung von Amazon und die IBM Credentials sind ein effizienter Weg, um mehr über die Arbeit als IT-Support zu lernen und darüber, wie es gelingt, das technische Wissen potenziellen Kund*innen gegenüber zu demonstrieren. Der technische Support kümmert sich um die Fehlerbehebung und Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit, ist gleichzeitig aber auch Berater und Übermittler, um Unternehmen per E-Mail, Telefon, Chat oder vor Ort zu unterstützen.

Vielfältige Weiterbildung- und Spezialisierungsmöglichkeiten

Wer die Wahl hat, hat die Qual: Die Möglichkeiten für IT-Fachkräfte, neben ihrem Hauptberuf eine Nebentätigkeit nachzugehen, sind äußerst vielseitig und gehen weit über die hier genannten Tätigkeiten hinaus. Natürlich spielen bei der Auswahl Spezialisierung und Level der Expertise ebenso eine Rolle, wie eigene Präferenzen. So oder so sollte aber für jede Fachkraft etwas dabei sein, die nach einer spannenden und abwechslungsreichen Nebentätigkeit sucht.

* Der Autor Alexander Schlomberg-van Doren ist Mitgründer & MD bei Expertlead, einer Community von Tech-Freelancern.

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